1956

Politik

Das Jahr 1956 ist das Jahr des XX. Parteitages der KPdSU (14.–25. 2.), auf dem Nikita Chruschtschow in seiner am 25. 2. gehaltenen „Geheimrede“ einen Teil der Verbrechen der Stalin-Ära enthüllte. In der DDR lehnte Walter Ulbricht in einem am 4. 3. im Neuen Deutschland erschienenen Zeitungsartikel eine „Fehlerdiskussion“ über Stalin ab. Er wiederholte diese Position auf der III. Parteikonferenz der SED (24.–30. 3.), wo er sich gegen eine „Entstalinisierung“ in der DDR aussprach. Trotz der Restauration der alten Herrschaftsverhältnisse in der DDR hielt die SED-Führung an ihrer gesamtdeutschen Perspektive fest: Zum Jahresende schlug Ulbricht eine „Zwischenlösung“ auf dem Weg zur Wiedervereinigung beider deutscher Staaten „in Form der Konföderation oder Föderation“ vor.1Walter Ulbricht: Was wir wollen und was wir nicht wollen, in: Neues Deutschland, 11. Jg., Nr. 310 vom 30 .12. 1956, 1 und 3 f.

 

Opposition

Bereits vor dem XX. Parteitag hatte es unter Intellektuellen in der DDR rumort. Auf dem IV. Deutschen Schriftstellerkongress (9.–14. 1.) wandten sich einige prominente Schriftsteller, unterstützt von Kulturminister Johannes R. Becher, gegen eine ideologische Bevormundung, wie sie sie von dem Kulturfunktionär Wilhelm Girnus vertreten sahen.

Mitte 1956 hatten sich nach polnischem und ungarischem Vorbild unter marxistischen Intellektuellen spontan informelle Gruppen gebildet, die auf Reformen und auf eine Orientierung an der Einheit Deutschlands drängten. Unter ihnen war auch der Kreis um den Philosophen Wolfgang Harich und den Leiter des Aufbau-Verlages, Walter Janka. Doch erreichte der Widerstand nicht annähernd ein solches Ausmaß wie in den genannten Ländern. In Ungarn begann am 23. 10. ein Volksaufstand, der nach ca. zwei Wochen durch sowjetisches Militär niedergeschlagen wurde. Dieser Ausgang hatte in der DDR eine Stärkung der Position Ulbrichts zur Folge, der sich nun an seinen Gegnern rächte. Am 12. 11. untersagte das ZK der SED angesichts des Ungarn-Aufstandes jedwede „Fehlerdiskussion“, und am 29. 11. wurden Harich und seine kurzzeitigen Mitstreiter Bernhard Steinberger, Manfred Hertwig und Irene Giersch verhaftet; am 6. Dezember folgte die Verhaftung Jankas, im März 1957 die Verhaftung dreier weiterer kritischer Intellektueller, unter denen auch Gustav Just war. Alle wurden in Schauprozessen zu teils sehr langen Haftstrafen verurteilt.

Walter Janka schrieb dazu 1994 rückblickend:

„1956‒57 löste Ulbricht eine neue Welle des Terrors gegen die eigene Partei und gegen die Intelligenz aus. Die ökonomisch und moralisch abgewirtschaftete Parteiführung benötigte nach den Zusammenbrüchen in Polen und Ungarn auch eine deutsche ‚Konterrevolution‘ als Vorwand für Repressalien im Machtkampf gegen Andersdenkende, die sich nach dem XX. Parteitag der KPdSU kritisch zu den Verhältnissen in der DDR aussprachen und auf Veränderungen drängten. Sie wurden beargwöhnt, verfolgt, vor Gericht gestellt.“2Walter Janka: Die Unterwerfung. Eine Kriminalgeschichte aus der Nachkriegszeit, mit einem Vorwort von Günter Kunert, hg. von Günter Netzeband, München und Wien 1994, 20 f. Vgl. Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58, Berlin 2006 (= Forschungen zur DDR-Gesellschaft), 253.

Kritische Stimmen hatten sich auch an den Universitäten gemeldet. Am 31. Oktober 1956 zog die SED in Berlin zwei Kampfgruppeneinheiten im Kinosaal des Ministerium des Innern zusammen, um auf einen eventuellen Einsatz gegen die Studenten der Veterinärmedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität vorbereitet zu sein, sollten sie sich zu einer Demonstration entschließen.3Siehe dazu Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58, Berlin 2006 (= Forschungen zur DDR-Gesellschaft), 252.

Ein anderes Zentrum kritischen Infragestellens der SED-Herrschaft war die Karl-Marx-Universität Leipzig, wo Ernst Bloch, Lehrstuhlinhaber für Philosophie, der Spiritus rector eines kritischen Schüler- und Freundeskreises war. Bloch blieb zwar von einer Haftstrafe verschont, er wurde jedoch zur Aufgabe seines Lehramts gezwungen. Zu Blochs Freundeskreis gehörte auch der Musikwissenschaftler Eberhardt Klemm, der am Musikwissenschaftlichen Institut der Leipziger Universität für die in der DDR verfemte Neue Musik stritt und sich so zum Angriffspunkt regimetreuer Kollegen und Funktionäre machte. Ebenfalls an Leipzigs Universität wirkte der Literaturwissenschaftler Hans Mayer, der sich mit einer meinen für den Rundfunk gearbeiteten, im letzten Moment von Intendant Hermann Ley verbotenen Vortrag deutlich sein Unbehagen an der Kulturpolitik der SED artikulierte. Der Text dieses dann am 28. 11. als Vorlesung in Leipzig gehalten Vortrages Zur Gegenwartslage unserer Literatur konnte am 2. Dezember noch in der damals auf Reformkurs segelnden Zeitschrift Sonntag erscheinen.4Auszug wiederabgedruckt als Dok. 139 in: Elimar Schubbe (Hg.): Dokumente zur Kunst-, Literatur- und Kulturpolitik der SED [1946–1970], Stuttgart 1972, 449 ff. Vgl. Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58, Berlin 2006 (= Forschungen zur DDR-Gesellschaft), 268. Mayer wurde daraufhin kaltgestellt; im Jahr 1963 verließ er nach einer an seiner Universität gegen ihn gerichteten Kampagne die DDR.5Siehe Hans-Uwe Feige: Hans Mayers Vertreibung von der Karl-Marx-Universität Leipzig, in: Deutschland Archiv 24 (1991), 730–733.

 

Musikdiskussion im „Sonntag“

In der Wochenzeitung Sonntag hatte deren stellvertretender Chefredakteur Gustav Just zu Beginn des Jahres eine „Musikdiskussion“ initiiert, in der mehrere Musikfachleute die Gültigkeit der seit 1951 auch in der DDR offiziell geltenden Doktrin des Sozialistischen Realismus in Frage stellten. So hatte Paul Dessau in einem überaus kritischen Beitrag geschrieben, dass in Ernst Hermann Meyers Buch Musik im Zeitgeschehen – das in der DDR als eine Art Bibel des Sozialistischen Realismus galt – „ein unbegründeter Kampf gegen das Neue in unserer fortschrittlichen Musik“ tobe,6Paul Dessau: Einiges, worüber wir Musiker nur wenig oder gar nicht sprechen, in: Sonntag, 29. 1. 1956; auszughaft wiederabgedruckt in: Neue Musik im geteilten Deutschland. Dokumente aus den fünfziger Jahren, hg. und kommentiert von Ulrich Dibelius und Frank Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeit Evelyn Hansen, Berlin 1993, 242–244, 244. Kurt Schwaen hatte die sozialistisch-realistischen Kompositionen Meyers als „Gattung ermüdender Apotheosen“ beschrieben,7Kurt Schwaen: Fundament ohne Obertöne, in: Sonntag, 29. 1. 1956; wiederabgedruckt in: Neue Musik im geteilten Deutschland. Dokumente aus den fünfziger Jahren, hg. und kommentiert von Ulrich Dibelius und Frank Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeit Evelyn Hansen, Berlin 1993, 244 f., 245. und der Musikkritiker Ernst Krause hatte gefordert, dass man sich auch an Webern und Schönberg orientieren müsse (→ Sozialistischer Realismus). Auf einer Sitzung des Zentralvorstandes des VDK in Hildburghausen (17./18. 3.) wurde kontrovers über die Sonntag-Artikel diskutiert.8Protokoll der Sitzung des Zentralvorstandes am 17. und 18. 3. 1956 im Heim Hildburghausen, Archiv der AdK, Berlin, Nr. 83; vgl. die Berichterstattung in: MuG 6 (1956), 121, 162–164, 210–212 und 253 f. Dabei sprach sich Georg Knepler für die Anerkennung Hindemiths aus, während Nathan Notowicz zur Differenzierung zwischen Schönberg und Berg auf der einen sowie Boulez, Pousseur usw. auf der anderen Seite mahnte. Auch in Westdeutschland war die publizistische Rebellion einiger ostdeutscher Musiker nicht unerhört geblieben. Am 5. 4. veröffentlichte die Wochenzeitung Die Zeit einen Artikel über das Musikleben in der DDR, in dem u.a. auf die Musikdiskussion des Sonntag und hier insbesondere auf den Beitrag von Paul Dessau eingegangen wurde.9Heinz Kersten: „Sozialistischer Realismus“ nach Noten. Das Musikleben in der Sowjetzone, in: Die Zeit, Nr. 14/1956, 4.

 

Ausgrenzung von Jazz und Neuer Musik

Mit einem im Juni-Heft 1956 von MuG publizierten Artikel gegen den Jazz10Ludwig Richard Müller: Jazz – ja oder nein?, in: MuG 6 (1956), 22 2f. wurde die kulturpolitische Stigmatisierung der westlichen Unterhaltungsmusik – wobei der Jazz eine gewisse Sonderrolle spiele – fortgesetzt. Wie anders die kulturpolitische Situation dagegen inzwischen in Polen war, wird aus dem Umstand ersichtlich, dass im Jahr 1956 dort zum ersten Mal das Fest zeitgenössischer Musik „Warschauer Herbst“ stattfinden konnte. Der Kontrast zum Sozialistischen Realismus konnte größer nicht sein, wie aus der entsetzten Reaktion eines Rezensenten in der DDR hervorging.11Johannes Paul Thilman: Eindrücke vom „Warschauer Herbst“, in: MuG 6 (1956), 467 f.; auszughaft wiederabgedruckt in: Neue Musik im geteilten Deutschland. Dokumente aus den fünfziger Jahren, hg. und kommentiert von Ulrich Dibelius und Frank Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeit Evelyn Hansen, Berlin 1993, 245–248.

 

Jugendweihe

Andere Ereignisse hatten weniger politische Brisanz, erwiesen sich jedoch als Ausdruck der Tendenzen der Zeit. So veröffentlichte im Jahr 1956 der Zentrale Ausschuss für Jugendweihe in der Deutschen Demokratischen Republik erstmals Empfehlungen zur Feiergestaltung von Jugendweihen.

 

IMB

Im April 1956 wurde die 1945 in Berlin als Projekt aller vier Besatzungsmächte gegründete Internationale Musikleihbibliothek aus der Rechtsträgerschaft des Ministeriums für Kultur in die des Komponistenverbandes überführt;12Siehe die Bundesarchiv-Akten DR 1/65 und DR 1/8393. fortan wurde diese Bibliothek ein wichtiger Leihgeber für Aufführungsmaterial zeitgenössischer Musik.

 

Musikfeste

Das Jahr 1956 war zugleich auch ein Mozart-Jahr. Vom 3. bis 9. 6. nahm eine „Delegation“ der DDR am Mozart-Kongress in Wien teil.13Siehe die Bundesarchiv-Akte DR 1/40 sowie Matthias Pape: Mozart und der Kalte Krieg. Die Entsendung einer DDR-„Delegation“ zum internationalen musikwissenschaftlichen Kongreß Wien 1956, in: Deutschland Archiv 31 (1998), 760–772. Von gesamtdeutscher Bedeutung waren im Jahr 1956 auch das 9. Heinrich-Schütz-Fest der (damals noch gesamtdeutschen) Neuen Schütz-Gesellschaft in Dresden (13.–18. 6.) sowie die Festtage zeitgenössischer Musik in Coburg (2. gemeinsames Musikfest des VDK und der VLDTM; 28. 8.–3. 9.).14Siehe MuG 6 (1956), 367–371. Ein wichtiges Musikfest von regionaler Bedeutung waren die Hallischen Musiktage (27. 10.–2. 11.) mit der Uraufführung der Oper Till von Gerhard Wohlgemuth (31. 10.).

 

 

Kompositionen, die 1956 entstanden sind oder uraufgeführt wurden

 

Böckmann, Alfred (1905–1995)

I. Sinfonie (1956, UA 1956 in Jena); MuG zur Uraufführung: „ein Werk von durchaus freudiger Lebensbejahung“15Heinrich Funk: Zwei Uraufführungen in Jena, in: MuG 6 (1956), 435f., 435.; MuG zu einer Aufführung 195716Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.; MuG zu einer Aufführung 1958: zurückhaltend bewertet17Phil. Well: Suhl. Ein Rückblick, in: MuG 8 (1958), 596f.

 

Burghardt, Hans-Georg (1909–1993)

Konzert Nr. 1 für Klavier und Orchester op. 82 („Brandenburgisches Konzert“) (1948, UA 1956 in Jena); MuG zur Uraufführung: fröhlich18Heinrich Funk: Zwei Uraufführungen in Jena, in: MuG 6 (1956), 435f.; MuG zu einer Aufführung 195719Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.

 

Butting, Max (1888–1976)

IX. Sinfonie op. 94 (Lebensgeschichte eines Themas) (1956, UA 1956 in Schwerin); MuG zur Uraufführung: „mehr ein Werk des Suchens als des Findens“20J. Weinert: Max Buttings IX. Sinfonie, in: MuG 6 (1956), 475f., 475.; MuG in einer Analyse 1957: sehr gelobt, trotz zwölftönigen Themas21Dieter Gerhardt Worm: Max Butting. IX. Sinfonie op. 94, in: MuG 7 (1957), 519–522.; MuG zu einer Aufführung 1957: Meisterschaft, aber keine starke Aussage22Wolfram Schwinger: Kein Konzert ohne Zeitgenossen, in: MuG 8 (1958), 42–44.; MuG zu einer Aufführung 1958: gelobt, Zwölftönigkeit des Themas sei unwesentlich; MuG zu einer Aufführung 195823Werner Wolf: Leipzig. Deutsche Erstaufführung der Elften von Schostakowitsch, in: MuG 8 (1958), 306–308.; MuG zu einer Aufführung 1958: „eines der bemerkenswertesten Werke Buttings“24Hans Rudolf Jung: Weimar. Ausklang der Konzertsaison, in: MuG 8 (1958), 489f., 490.; MuG zu einer Aufführung 1958: „Herbheit der Sprache“, „Dichte des vielstimmigen Baus“, „Von zwingender Logik“25Karl-Heinz Friebel: Gotha. Bedeutende ausländische Gäste und eine Gerster-Uraufführung, in: MuG 8 (1958), 725f., 726.; MuG 1960 zur Schallplatteneinspielung: „kräftige dynamische Durchblutung der Form“26Fritz Hennenberg: Neue Schallplatten, in: MuG 10 (1960), 167–169, 167.

VII. Streichquartett op. 95

 

Cilenšek, Johann (1913–1998)

II. Sinfonie (mit der Trauermusik) (1955/1956, UA 1956 in Gotha); MuG zur Uraufführung: „ein weiterer großer Schritt voran“27Karl-Heinz Friebel: Uraufführung der II. Sinfonie Johann Cilenšeks in Gotha, in: MuG 6 (1956), 153f., 154.; MuG in einer Analyse 1956: „Im Falle Johann Cilenšeks darf und muß gesagt, daß die vergangenen Jahre eine Zeit ständiger ideologischer Auseinandersetzungen, eine Zeit des Ringens um die Aneignung und Anwendung der Methode des sozialistischen Realismus gewesen sind.“28Werner Felix: Die II. Sinfonie von Johann Cilensek, in: MuG 6 (1956), 282–286, 282.; MuG zu einer Aufführung 195729–g.: Weimar. Sinfoniekonzerte der Weimarischen Staatskappelle, in: MuG 7 (1957), 244f.; MuG zu einer Aufführung 1957: gelobt, aber zu viel Kleinarbeit dazwischen30Max Dehnert: Leipzig. Musiktage 1957, in: MuG 8 (1958), 45f.

III. Sinfonie (1955–1957, UA 1957 in Gotha); MuG zur Uraufführung: gelobt31Helmut Münster: Gotha. Zwei Uraufführungen, in: MuG 7 (1957), 440f.; MuG zu einer Aufführung 195732Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.; MuG 1958 in einer Analyse: keine Wertung! zusammen mit der IV. Sinfonie dem sozialistischen Realismus zugerechnet33Werner Felix: Die dritte und vierte Sinfonie von Johann Cilenšek, in: MuG 8 (1958), 499–504 und 561–568.

 

Dehnert, Max (1893–1972)

Konzert für Streicher und Blechbläser (1956, UA 1956 in Leipzig); MuG über die Uraufführung: „kompositorisches Können“, aber „zu viel Gewicht auf ‚thematische Arbeit‘ gelegt“34Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51, hier 50.; MuG über eine Aufführung 195835Wolfram Schwinger: Berlin. Konzertsaison kommt erst allmählich in Schwung, in: MuG 8 (1958), 658.

 

Dessau, Paul (1894–1979)

Der Weg nach Füssen (Schauspielmusik, Text: Johannes R. Becher) DWV 282 (1956); MuG über eine Aufführung 1959: „Zum Teil erregend, intensiv, umreißend“36Hansjürgen Schaefer: Gedenkkonzert für Johannes R. Becher, in: MuG 9 (1959), 681f., 682.

Der anachronistische Zug. Ballade für Gesang, Klavier und Schlagzeug (Bertolt Brecht) DWV 284 (1956)

Du und mancher Kamerad (Musik zum Dokumentarfilm von Annelie und Andrew Thorndike) DWV 286 (1956); in MuG 1957 als gelungen bewertet37Karl Schinsky: Gedanken über eine Filmmusik. Paul Dessau schrieb die Musik zum DEFA-Dokumentarfilm „Du und mancher Kamerad“, in: MuG 7 (1957), 11–15.

 

Draeger, Walter (1888–1976)

Konzert für Violine und Orchester (1956, UA 1956 in Halle); MuG über die Uraufführung: „bedeutet einen neuen Erfolg für den Komponisten“38Alfred Hetschko: Halle. Zeitgenössische Werke bei den Musiktagen 1956, in: MuG 7 (1957), 51f.; MuG 1958 in einem Komponistenporträt: „warme und innige Melodik, die nie epigonal wirkt“39Walther Siegmund-Schultze: Walter Draeger 70 Jahre alt, in: MuG 8 (1958), 679–681, 681.; MuG über eine Aufführung 1961: folgt dem Prinzip „Durch Nacht zum Licht“40Karl-Heinz Friebel: Weimar. Anziehende Konzertprogramme bis zum Saisonschluß, in: MuG 11 (1961), 681.

 

Eisler, Hanns (1898–1962)

Bühnenmusik zu „Die Tage der Kommune“ (Bertolt Brecht) (1956)

 

Finke, Fidelio F. (1891–1968)

Sonate für Klarinette und Klavier (1949, UA 1956 in Leipzig); MuG über die Uraufführung41Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51.

VI. Suite für großes Orchester (1955/56, UA 1957 in Dresden); MuG über die Uraufführung: Meisterschaft vorhanden42Hans Böhm: Dresden. Neue Werke zeitgenössischer Komponisten, in: MuG 7 (1957), 243f.; MuG über eine Aufführung 195843Eberhard Rebling: Wachsende Vielfalt der musikalischen Aussage. Eindrücke von den Weimarer Musiktagen 1958, in: MuG 8 (1958), 263–268.; MuG über eine Aufführung 1959: „einprägsame und dabei persönliche Melodik, die energiegeladene Polyphonie und die kühne und dabei immer den Gesetzen strenger Logik folgende Harmonik“ wird gelobt44Werner Wolf: Kein Mangel an Neuheiten!, in: MuG 10 (1960), 52–55, 53.

 

Geißler, Fritz (1921–1984)

Sieben Klavierstücke für Charlotte (1956)

 

Gerster, Ottmar (1897–1969)

Dresdner Suite. 5 Sätze für großes Orchester nach Bildern der Dresdner Nationalgalerie (1955/56)

 

Goldmann, Friedrich (1941–2009)

Sonate für Klavier I (1956)

 

Görner, Hans-Georg (1908–1984)

Suite im alten Stil (Orchestersuite Nr. 3 für Kammerorchester) op. 26 (1956); MuG über eine Aufführung 195645Karl Mewis: Abschied Hans-Georg Görners von Schwerin, in: MuG 6 (1956), 236.; MuG über eine Aufführung 195746Martin Weiland: Neubrandenburg. Neue Werke Mecklenburger Komponisten, in: MuG 8 (1958), 121f.

Variationen über die Liedweise „Ei, du feiner Reiter“ (nach Samuel Scheidt, 1624) op. 25 für großes Orchester (1955, UA 1956 in Schwerin); MuG über die Uraufführung47Karl Mewis: Abschied Hans-Georg Görners von Schwerin, in: MuG 6 (1956), 236.; MuG 1957 in einer Analyse48Karl Schinsky: Drei Kompositionen von Hans Georg Görner. Analytische Betrachtungen, in: MuG 7 (1957), 455–459.; MuG über eine Aufführung 195749Helmut Münster: Gotha. Die neue Konzertspielzeit begann, in: MuG 7 (1957), 754–756.; MuG über eine Aufführung 195850Phil. Well: Suhl. Ein Rückblick, in: MuG 8 (1958), 596f.

 

Griesbach, Karl-Rudi (1916–2000)

Schneewittchen (Ballett) (1956)

Suite aus dem Ballett „Schneewittchen“ (1956)

Sechs kleine Klavierstücke (1956)

 

Hlouschek, Theodor (1923–2010)

Konzert für Fagott und Orchester (1956, UA 1957 in Weimar); MuG über die Uraufführung: gelobt51Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.

Konzert für Orgel und Orchester (1956)

 

Hohensee, Wolfgang (1927–2018)

Sonate für Saxophon und Klavier [laut Berg 1956 entstanden]

 

Hunger, Hans-Helmut (1920–2014)

Jugendweihe (Festmusik für Streicher) (1956)

Sportmusik zum II. Deutschen Turn- und Sportfest (1956)

 

Kochan, Günter (1930–2009)

Divertimento für Flöte, Klarinette und Fagott op. 12 (1956); MuG über eine Aufführung 195952Werner Wolf: Vielseitige Kammermusiken, in: MuG 9 (1959), 502.

Polkas für großes Orchester 

Köhler, Siegfried (1927–1984)

Fröhliche Suite in fünf Sätzen für Orchester op. 11 (1956)

Heiteres Vorspiel für Orchester op. 13 (1956)

Zwei Lieder nach Dichtungen von Morgenstern für hohe Singstimme und Klavier op. 14 (1956); MuG über eine Aufführung 1956: bestenfalls Unterrichtsmusik53Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51.

Lied der Jugend, Kantate zur Jugendweihe für Chor und Instrumente op. 15 (Louis Fürnberg) (1956)

 

Krause-Graumnitz, Heinz (1911–1979)

Brecht-Zyklus für Chor a cappella (1956); MuG über eine Aufführung 195854Werner Wolf: Leipziger Musiktage 1958, in: MuG 9 (1959), 99–102.; MuG in einem Komponistenporträt 1961: Durchbruch für den Komponisten55Fritz Hennenberg: Heinz Krause-Graumnitz zum Fünfzigsten, in: MuG 11 (1961), 291.

 

Konzert für Violine und Orchester (1955, UA 1956 in Crimmitschau); MuG über die Uraufführung: gelobt56bl: Ein neues Violinkonzert, in: MuG 6 (1956), 353.

 

Lohse, Fred (1908–1987)

Sieben Studien für Violine solo (1956)

Vier Sonette des Michelangelo (UA 1956 in Leipzig); MuG über die Uraufführung: getadelt57Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, a.a.O.

 

Masanetz, Guido (1914–2015)

Wer braucht Geld? (Operette in 4 Bildern, Text: Otto Schneidereit) (1955/1956, UA 1956 in Berlin) (1962 Umarbeitung unter dem Titel In Frisco ist der Teufel los; UA 1962 in Berlin); MuG zur Uraufführung der Erstfassung: nicht alles ist gut; Mängel besonders im Libretto, ansonsten hohe Qualität58Peter Czerny: „Wer braucht Geld?“ Neue Operette von Otto Schneidereit und Guido Masanetz im Berliner Metropoltheater, in: MuG 7 (1957), 75–78.

 

Meyer, Ernst Hermann (1905–1988)

Streichquartett in G Nr. 1 Werk 279 (1956); MuG über eine Aufführung 1958: Erfolg59Wolfram Schwinger: Prokofjew-Gedenken und andere Konzerte, in: MuG 8 (1958), 301–303.; MuG 1959 in einer Analyse: tonal, trotz scharfer Dissonanzen60Karl Schönewolf: Ardens sed virens. Zwei Streichquartette von Ernst Hermann Meyer, in: MuG 9 (1959), 579–583 und 653–655.

Wartend (Sololied) Werk 280

Freundschaftsboten (Chorlied) (3 Vertonungen) Werke 281–283

Frohe Ferientage für alle Kinder (Kantate) 

Naumilkat, Hans (1919–1994)

Chor-Sinfonie [laut Berg 1956 entstanden]

 

Nellessen, Hermann Josef (1923–2004)

Konzert für Kontrabass und Orchester (UA 1956 in Gotha); MuG über die Uraufführung61Karl-Heinz Friebel: Gotha auf neuen Wegen, in: MuG 6 (1956), 270.

 

Nowka, Dieter (1924–1998)

Cottbuser Stadtpfeifermusik (1956)

II. Streichquartett op. 51 (1956)

Sonate für Violoncello und Klavier (1956)

Drei Intermezzi für Streicher (UA 1956 in Berlin); MuG über die Uraufführung: eingängig, volkstümlich62E. Rebling: Neue Werke Berliner Komponisten, in: MuG 6 (1956), 154f.

I. Sinfonie op. 55 (1956 oder 1957, UA 1958 in Schwerin); MuG über die Uraufführung: „beeindruckt stark durch die konkrete Aussage und bewußte Parteinahme“ – zu den Ereignissen 1956 in Ungarn und Ägypten; Nutzung der Zwölftontechnik „ohne in Formalismus zu verfallen“63Karl Krämer: Schwerin. Uraufführung der I. Sinfonie von Dieter Nowka, in: MuG 8 (1958), 437f., 437.

Schwarze Pumpe (Sinfonische Ballade)

Ortwein, Carlernst (Pseudonym: Conny Odd) (1916–1986)

Zum Glück hat sie Pech (Operette) (1955) [laut Berg 1956 entstanden]

 

Pistor, Carlfriedrich (1884–1969)

Konzert für Bratsche und kleines Orchester op. 43 (1956); MuG über eine Aufführung 195664L. Riechelmann: Die Musiktage des Ostseebezirkes, in: MuG 6 (1956), 272.

 

Reinhold, Otto (1899–1965)

Kalendarium. Kantate für Soli, gemischten Chor und Orchester (1956); MuG über eine Aufführung 1960: „In starker Ausdruckskraft sind die knappen, substanzreichen Sätze pausenlos zu einem Ganzen zusammengefügt“65Hans Böhm: Dresden. Ausklang der Sinfoniekonzerte, in: MuG 10 (1960), 501.

 

Röttger, Heinz (1909–1977)

Kammermusikwerk 1954 (UA 1956 in Halle); MuG über die Uraufführung66W. Siegmund-Schultze: Tage zeitgenössischer Musik in Halle, in: MuG 6 (1956), 270f.

 

Sachse, Hans Wolfgang (1899–1982)

Trompetenkonzert op. 50 (1956, UA 1956 in Dresden); MuG über eine Aufführung 1960: solides kompositorisches Können67Fritz Hennenberg: Musik in Funk und Fernsehen. An kleine Besetzungen gedacht, in: MuG 10 (1960), 103f.

Tanzfantasie in sechs Bildern op. 51 (1956)

 

Schabbel, Will (Wilhelm) (1904–1973)

Variationen für Orchester [laut Berg 1956 entstanden]

 

Schröder, Hanning (ursprünglich Hans) (1896–1987)

Trio für Blockflöten (1956)

Divertimento für fünf Bläser (1956 oder 1957, UA 1957 in Berlin); MuG über die Uraufführung68Wolfram Schwinger: Berlin. Von Max Trapp bis Hanning Schröder, in: MuG 7 (1957), 239f.; MuG 1960: zu spröde und spielmusikhaft69Günter Hauk: Mit dem Menschen auf du und du!, in: MuG 10 (1960), 137f.

 

Schwaen, Kurt (1909–2007)

Auf den Tod eines Helden (Orchestersuite; Ouvertüre) (1953, UA 1956 in Berlin); MuG zur Uraufführung: „Diskrepanz zwischen der gewählten Thematik und ihrer Gestaltung“70E. Rebling: Neue Werke Berliner Komponisten, in: MuG 6 (1956), 154f.

Ostinato 56. 4 Sätze für Orchester (1956)

Karl und Rosa oder Lob der Partei, eine musikalische Chronik (Bertolt Brecht, Erich Weinert) (1956 oder 1957, UA 1958 in Potsdam); MuG 1957 in einer Analyse71Horst Seeger: Kantaten zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution, in: MuG 7 (1957), 581–584.; MuG über eine Aufführung 195872Eberhard Rebling: Eine Methode – neun Stile, in: MuG 8 (1958), 133f; MuG über eine Aufführung 195873Eberhard Rebling: Wachsende Vielfalt der musikalischen Aussage. Eindrücke von den Weimarer Musiktagen 1958, in: MuG 7 (1957), 263–268.; MuG über die Uraufführung: „weist manche neue Züge auf“74Wilhelm Kunze: Potsdamer Parkfestspiele suchen nach neuem Inhalt, in: MuG 8 (1958), 481f., 481.

Zum Tag des Lehrers (Kantate)

 

Spies, Leo (1899–1965)

Fröhliche Ouvertüre für Orchester (1951 oder 1952, UA 1956 in Berlin); MuG über die Uraufführung: „zu kompakt“75E. Rebling: Neue Werke Berliner Komponisten, in: MuG 6 (1956), 154f.; MuG über eine Aufführung 195676L. Riechelmann: Die Musiktage des Ostseebezirkes, in: MuG 6 (1956), 272.

Rosenberg-Kantate für vier Solostimmen, Chor und Orchester (Paul Wiens) (1955, UA 1956 in Dresden); MuG über die Uraufführung: „gehört zu dem Bedeutendsten, was innerhalb dieses Genres in neuerer Zeit geschaffen wurde“77Horst Seeger: Die „Rosenberg-Kantate“ von Leo Spies, in: MuG 6 (1956), 324–326, hier 324.; MuG über eine Aufführung 195778Wolfram Schwinger: Berlin. Von Max Trapp bis Hanning Schröder, in: MuG 7 (1957), 239f.

Rondo für Violine und Klavier (1956); MuG über eine Aufführung 195879Wolfram Schwinger: Prokofjew-Gedenken und andere Konzerte, in: MuG 8 (1958), 301–303.

Adagio und Allegro für Violoncello und Klavier (1956)

 

Stolte, Siegfried (1925–1991)

Deutschlands Jugend. Festliches Vorspiel für großes Orchester (1956)

Konzertante Musik für Akkordeon und Zupforchester (1956)

 

Thilman, Johannes Paul (1906–1973)

Sinfonie in einem Satz (V. Sinfonie) op. 79 (1956, UA 1957 in Gotha); MuG über die Uraufführung: geschlossenes Ganzes80Helmut Münster: Gotha. Zwei Uraufführungen, in: MuG 7 (1957), 440f.; MuG über eine Aufführung 195881Hans Böhm: Kammerkonzerte und Musikerziehung, in: MuG 9 (1959), 436f.

Sonate für Violine und Klavier op. 80 (1956)

Streichquartett in D op. 81 (1956); MuG über eine Aufführung 1957: gelobt82Wolfram Schwinger: Konzerte mit Altem und Neuem, in: MuG 7 (1957), 430f.

An jeden Deutschen (Kantate) (1956)

 

Trantow, Herbert (1903–1993)

Partita für großes Orchester (1954, UA 1956 in Gotha); MuG über die Uraufführung: unterschiedlich bewertet83Karl-Heinz Friebel: Gotha auf neuen Wegen, in: MuG 6 (1956), 270.

 

Trexler, Georg (1903–1979)

Trio in C für Violine, Violoncello und Klavier (1955, UA 1956 in Leipzig); MuG über die Uraufführung: hinterließ „einen starken Eindruck“84Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51, hier 50.; MuG über eine Aufführung 1957: getadelt; bombastisch85Wolfram Schwinger: Konzerte mit Altem und Neuem, in: MuG 7 (1957), 430f.

Bläserquintett (Spitzweg-Suite) (1956)

 

Wagner-Régeny, Rudolf (1903–1969)

Genesis für Altsolo, gemischten Chor und kleines Orchester, Kantate (Text aus Erstes Buch Mose in der lateinischen Übersetzung der „Vulgata“) (1955/56, UA 1956 in Leipzig); MuG in einer Analyse 1957: gelobt86Horst Seeger: Rudolf Wagner-Régenys „Genesis“, in: MuG 7 (1957), 259–261.; MuG über eine Aufführung 1959: gelobt87Karl Schönewolf: Erbe und Gegenwart, in: MuG 9 (1959), 239–241.; MuG 1960: westliche Schaffensmanieren getadelt88Siegfried Köhler: Probleme unseres Kantatenschaffens, in: MuG 10 (1960), 131–136.

Mythologische Figurinen, drei Orchesterstücke (1956)

 

Weismann, Wilhelm (1900–1980)

Sechs Frauenchöre (1956)

Sonate As-Dur (Tanz-Variationen) für Klavier (1956)

 

Werzlau, Joachim (1913–2001)

Musik zu dem DEFA-Spielfilm „Genesung“ (1956)

 

Wohlgemuth, Gerhard (1920–2001)

Sinfonietta für Orchester (1956)

Till. Oper in vier Bildern (Egon Günther) (1952, UA 1956 in Halle); MuG über die Uraufführung: Der Text von Egon Günther ist „schwach“ und „opernwidrig“89P. C.: „Till“ und „Provenzalisches Liebeslied“ von Gerhard Wohlgemuth, in: MuG 6 (1956), 462.

Provençalisches Liebeslied (Ballett) (1954, UA 1956 in Halle); MuG über die Uraufführung: Musik gelobt90Ebd.

 

Zechlin, Ruth (1926–2007)

Brecht-Lieder für mittlere Stimme, Klarinette, Fagott und Violoncello (1956)

Sonatine für Geige und Klavier (1956)

Musikbücher, die 1956 erschienen sind

Georg Eismann: Robert Schumann. Eine Biographie in Wort und Bild, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1956; spätere Ausgabe Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1964

Hermann Heyer (Hg.): Festschrift zum 175jährigen Bestehen der Gewandhauskonzerte 1781–1956, Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1956

Juri Keldysch: Geschichte der russischen Musik, Bd. 1: Die russische Musikkultur bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, ins Deutsche übersetzt von Dieter Lehmann, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1956

Hans Joachim Moser und Eberhard Rebling (Hg.): Robert Schumann. Aus Anlaß seines 100. Todestages, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1956

Zdeněk Nováček: Einführung in die Musikästhetik, Berlin: Henschel, 1956

Horst Seeger: W. A. Mozart (1756–1791), hrsg. im Auftrag des Mozart-Komitees zum Mozart-Gedenkjahr 1956, Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1956; zwei Nachauflagen: 2. Auflage ebd. [1960]; 3. Auflage ebd. 1963

1956 begann die mehrbändige Händel-Biographie von Walter Serauky zu erscheinen: Georg Friedrich Händel. Sein Leben – sein Werk. Von dem auf fünf Bände angelegten Unternehmen erschienen infolge von Seraukys Tod (1959) nur die Bände 3–5: Bd. 3: Von Händels innerer Neuorientierung bis zum Abschluß des „Samson“ (1738–1743), Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, und Kassel und Basel: Bärenreiter, 1956; Bd. 4: Von Händels „Semele“ bis zum Abschluß des „Judas Makkabäus“ (1743–1746), ebd. 1957; Bd. 5: Von Händels „Alexander Balus“ bis zum Lebensende (1747–1759), ebd. 1958.

Quellen

Komponisten und Musikwissenschaftler der Deutschen Demokratischen Republik. Kurzbiographien und Werkverzeichnisse, hg. vom Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler, Musik-Informationszentrum, Berlin, 2., erweiterte Auflage [1967]

Dokumente zur Kunst-, Literatur- und Kulturpolitik der SED [1946–1970], hg. von Elimar Schubbe, Stuttgart 1972

Ernst Hermann Meyer. Das kompositorische und theoretische Werk, hg. von Mathias Hansen, Leipzig 1976 (= Veröffentlichung der Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik; = Handbücher der Sektion Musik)

Musiker in unserer Zeit. Mitglieder der Sektion Musik der Akademie der Künste der DDR, hg. von Dietrich Brennecke, Hannelore Gerlach und Mathias Hansen, Leipzig 1979 (= Veröffentlichung der Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik)

Komponisten, Musikwissenschaftler, Interpreten, Musikerzieher des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Bezirksverband Leipzig, Redaktion: Ruth Drechsler, [Leipzig 1974]

Musikschaffende des Bezirkes Karl-Marx-Stadt im Verband der Komponisten und Musikwissenschafter der DDR, Bezirksverband Karl-Marx-Stadt, Redaktion: Wolfgang Hofmann, Karl-Marx-Stadt [1989]

Interpreten, Komponisten, Musikerzieher, Musikwissenschaftler. Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Bezirksverband Halle/Magdeburg, o. O., o. J. [1980]

Chronik des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR (1951–1980), hg. vom Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR – Zentralinstitut für Musikforschung, Redaktion: Konrad Niemann und Jutta Raab, Berlin 1981

Lars Klingberg: Auswertung Musik und Gesellschaft, 1.–11. Jahrgang (1951–1961), unveröffentlichtes Typoskript, 1988

Erika Tschernig (Leitung des Autorenkollektivs), Monika Kollega und Gudrun Müller: Unsere Kultur. DDR-Zeittafel 1945–1987, hg. von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Institut für Marxistisch-Leninistische Kultur- und Kunstwissenschaften, Berlin 1989

Paul Dessau 1894–1979. Dokumente zu Leben und Werk, zusammengestellt und kommentiert von Daniela Reinhold, Berlin 1995

Michael Berg: Daten zur Musikgeschichte der DDR, in: Matthias Tischer (Hg.): Musik in der DDR. Beiträge zu den Musikverhältnissen eines verschwundenen Staates, Berlin 2005 (= musicologica berolinensis 13), 349–403, 362; frühere Fassung in: ders.: Materialien zur Musikgeschichte der DDR, Weimar 2001, 39–148, 61 f.

Anmerkungen

  1. Walter Ulbricht: Was wir wollen und was wir nicht wollen, in: Neues Deutschland, 11. Jg., Nr. 310 vom 30 .12. 1956, 1 und 3 f.
  2. Walter Janka: Die Unterwerfung. Eine Kriminalgeschichte aus der Nachkriegszeit, mit einem Vorwort von Günter Kunert, hg. von Günter Netzeband, München und Wien 1994, 20 f. Vgl. Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58, Berlin 2006 (= Forschungen zur DDR-Gesellschaft), 253.
  3. Siehe dazu Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58, Berlin 2006 (= Forschungen zur DDR-Gesellschaft), 252.
  4. Auszug wiederabgedruckt als Dok. 139 in: Elimar Schubbe (Hg.): Dokumente zur Kunst-, Literatur- und Kulturpolitik der SED [1946–1970], Stuttgart 1972, 449 ff. Vgl. Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58, Berlin 2006 (= Forschungen zur DDR-Gesellschaft), 268.
  5. Siehe Hans-Uwe Feige: Hans Mayers Vertreibung von der Karl-Marx-Universität Leipzig, in: Deutschland Archiv 24 (1991), 730–733.
  6. Paul Dessau: Einiges, worüber wir Musiker nur wenig oder gar nicht sprechen, in: Sonntag, 29. 1. 1956; auszughaft wiederabgedruckt in: Neue Musik im geteilten Deutschland. Dokumente aus den fünfziger Jahren, hg. und kommentiert von Ulrich Dibelius und Frank Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeit Evelyn Hansen, Berlin 1993, 242–244, 244.
  7. Kurt Schwaen: Fundament ohne Obertöne, in: Sonntag, 29. 1. 1956; wiederabgedruckt in: Neue Musik im geteilten Deutschland. Dokumente aus den fünfziger Jahren, hg. und kommentiert von Ulrich Dibelius und Frank Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeit Evelyn Hansen, Berlin 1993, 244 f., 245.
  8. Protokoll der Sitzung des Zentralvorstandes am 17. und 18. 3. 1956 im Heim Hildburghausen, Archiv der AdK, Berlin, Nr. 83; vgl. die Berichterstattung in: MuG 6 (1956), 121, 162–164, 210–212 und 253 f.
  9. Heinz Kersten: „Sozialistischer Realismus“ nach Noten. Das Musikleben in der Sowjetzone, in: Die Zeit, Nr. 14/1956, 4.
  10. Ludwig Richard Müller: Jazz – ja oder nein?, in: MuG 6 (1956), 22 2f.
  11. Johannes Paul Thilman: Eindrücke vom „Warschauer Herbst“, in: MuG 6 (1956), 467 f.; auszughaft wiederabgedruckt in: Neue Musik im geteilten Deutschland. Dokumente aus den fünfziger Jahren, hg. und kommentiert von Ulrich Dibelius und Frank Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeit Evelyn Hansen, Berlin 1993, 245–248.
  12. Siehe die Bundesarchiv-Akten DR 1/65 und DR 1/8393.
  13. Siehe die Bundesarchiv-Akte DR 1/40 sowie Matthias Pape: Mozart und der Kalte Krieg. Die Entsendung einer DDR-„Delegation“ zum internationalen musikwissenschaftlichen Kongreß Wien 1956, in: Deutschland Archiv 31 (1998), 760–772.
  14. Siehe MuG 6 (1956), 367–371.
  15. Heinrich Funk: Zwei Uraufführungen in Jena, in: MuG 6 (1956), 435f., 435.
  16. Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.
  17. Phil. Well: Suhl. Ein Rückblick, in: MuG 8 (1958), 596f.
  18. Heinrich Funk: Zwei Uraufführungen in Jena, in: MuG 6 (1956), 435f.
  19. Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.
  20. J. Weinert: Max Buttings IX. Sinfonie, in: MuG 6 (1956), 475f., 475.
  21. Dieter Gerhardt Worm: Max Butting. IX. Sinfonie op. 94, in: MuG 7 (1957), 519–522.
  22. Wolfram Schwinger: Kein Konzert ohne Zeitgenossen, in: MuG 8 (1958), 42–44.
  23. Werner Wolf: Leipzig. Deutsche Erstaufführung der Elften von Schostakowitsch, in: MuG 8 (1958), 306–308.
  24. Hans Rudolf Jung: Weimar. Ausklang der Konzertsaison, in: MuG 8 (1958), 489f., 490.
  25. Karl-Heinz Friebel: Gotha. Bedeutende ausländische Gäste und eine Gerster-Uraufführung, in: MuG 8 (1958), 725f., 726.
  26. Fritz Hennenberg: Neue Schallplatten, in: MuG 10 (1960), 167–169, 167.
  27. Karl-Heinz Friebel: Uraufführung der II. Sinfonie Johann Cilenšeks in Gotha, in: MuG 6 (1956), 153f., 154.
  28. Werner Felix: Die II. Sinfonie von Johann Cilensek, in: MuG 6 (1956), 282–286, 282.
  29. –g.: Weimar. Sinfoniekonzerte der Weimarischen Staatskappelle, in: MuG 7 (1957), 244f.
  30. Max Dehnert: Leipzig. Musiktage 1957, in: MuG 8 (1958), 45f.
  31. Helmut Münster: Gotha. Zwei Uraufführungen, in: MuG 7 (1957), 440f.
  32. Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.
  33. Werner Felix: Die dritte und vierte Sinfonie von Johann Cilenšek, in: MuG 8 (1958), 499–504 und 561–568.
  34. Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51, hier 50.
  35. Wolfram Schwinger: Berlin. Konzertsaison kommt erst allmählich in Schwung, in: MuG 8 (1958), 658.
  36. Hansjürgen Schaefer: Gedenkkonzert für Johannes R. Becher, in: MuG 9 (1959), 681f., 682.
  37. Karl Schinsky: Gedanken über eine Filmmusik. Paul Dessau schrieb die Musik zum DEFA-Dokumentarfilm „Du und mancher Kamerad“, in: MuG 7 (1957), 11–15.
  38. Alfred Hetschko: Halle. Zeitgenössische Werke bei den Musiktagen 1956, in: MuG 7 (1957), 51f.
  39. Walther Siegmund-Schultze: Walter Draeger 70 Jahre alt, in: MuG 8 (1958), 679–681, 681.
  40. Karl-Heinz Friebel: Weimar. Anziehende Konzertprogramme bis zum Saisonschluß, in: MuG 11 (1961), 681.
  41. Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51.
  42. Hans Böhm: Dresden. Neue Werke zeitgenössischer Komponisten, in: MuG 7 (1957), 243f.
  43. Eberhard Rebling: Wachsende Vielfalt der musikalischen Aussage. Eindrücke von den Weimarer Musiktagen 1958, in: MuG 8 (1958), 263–268.
  44. Werner Wolf: Kein Mangel an Neuheiten!, in: MuG 10 (1960), 52–55, 53.
  45. Karl Mewis: Abschied Hans-Georg Görners von Schwerin, in: MuG 6 (1956), 236.
  46. Martin Weiland: Neubrandenburg. Neue Werke Mecklenburger Komponisten, in: MuG 8 (1958), 121f.
  47. Karl Mewis: Abschied Hans-Georg Görners von Schwerin, in: MuG 6 (1956), 236.
  48. Karl Schinsky: Drei Kompositionen von Hans Georg Görner. Analytische Betrachtungen, in: MuG 7 (1957), 455–459.
  49. Helmut Münster: Gotha. Die neue Konzertspielzeit begann, in: MuG 7 (1957), 754–756.
  50. Phil. Well: Suhl. Ein Rückblick, in: MuG 8 (1958), 596f.
  51. Werner Kaupert: Weimar. III. Thüringer Festtage für zeitgenössische Musik, in: MuG 7 (1957), 483f.
  52. Werner Wolf: Vielseitige Kammermusiken, in: MuG 9 (1959), 502.
  53. Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51.
  54. Werner Wolf: Leipziger Musiktage 1958, in: MuG 9 (1959), 99–102.
  55. Fritz Hennenberg: Heinz Krause-Graumnitz zum Fünfzigsten, in: MuG 11 (1961), 291
  56. bl: Ein neues Violinkonzert, in: MuG 6 (1956), 353.
  57. Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, a.a.O.
  58. Peter Czerny: „Wer braucht Geld?“ Neue Operette von Otto Schneidereit und Guido Masanetz im Berliner Metropoltheater, in: MuG 7 (1957), 75–78.
  59. Wolfram Schwinger: Prokofjew-Gedenken und andere Konzerte, in: MuG 8 (1958), 301–303.
  60. Karl Schönewolf: Ardens sed virens. Zwei Streichquartette von Ernst Hermann Meyer, in: MuG 9 (1959), 579–583 und 653–655.
  61. Karl-Heinz Friebel: Gotha auf neuen Wegen, in: MuG 6 (1956), 270.
  62. E. Rebling: Neue Werke Berliner Komponisten, in: MuG 6 (1956), 154f.
  63. Karl Krämer: Schwerin. Uraufführung der I. Sinfonie von Dieter Nowka, in: MuG 8 (1958), 437f., 437.
  64. L. Riechelmann: Die Musiktage des Ostseebezirkes, in: MuG 6 (1956), 272.
  65. Hans Böhm: Dresden. Ausklang der Sinfoniekonzerte, in: MuG 10 (1960), 501.
  66. W. Siegmund-Schultze: Tage zeitgenössischer Musik in Halle, in: MuG 6 (1956), 270f.
  67. Fritz Hennenberg: Musik in Funk und Fernsehen. An kleine Besetzungen gedacht, in: MuG 10 (1960), 103f.
  68. Wolfram Schwinger: Berlin. Von Max Trapp bis Hanning Schröder, in: MuG 7 (1957), 239f.
  69. Günter Hauk: Mit dem Menschen auf du und du!, in: MuG 10 (1960), 137f.
  70. E. Rebling: Neue Werke Berliner Komponisten, in: MuG 6 (1956), 154f.
  71. Horst Seeger: Kantaten zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution, in: MuG 7 (1957), 581–584.
  72. Eberhard Rebling: Eine Methode – neun Stile, in: MuG 8 (1958), 133f
  73. Eberhard Rebling: Wachsende Vielfalt der musikalischen Aussage. Eindrücke von den Weimarer Musiktagen 1958, in: MuG 7 (1957), 263–268.
  74. Wilhelm Kunze: Potsdamer Parkfestspiele suchen nach neuem Inhalt, in: MuG 8 (1958), 481f., 481.
  75. E. Rebling: Neue Werke Berliner Komponisten, in: MuG 6 (1956), 154f.
  76. L. Riechelmann: Die Musiktage des Ostseebezirkes, in: MuG 6 (1956), 272.
  77. Horst Seeger: Die „Rosenberg-Kantate“ von Leo Spies, in: MuG 6 (1956), 324–326, hier 324.
  78. Wolfram Schwinger: Berlin. Von Max Trapp bis Hanning Schröder, in: MuG 7 (1957), 239f.
  79. Wolfram Schwinger: Prokofjew-Gedenken und andere Konzerte, in: MuG 8 (1958), 301–303.
  80. Helmut Münster: Gotha. Zwei Uraufführungen, in: MuG 7 (1957), 440f.
  81. Hans Böhm: Kammerkonzerte und Musikerziehung, in: MuG 9 (1959), 436f.
  82. Wolfram Schwinger: Konzerte mit Altem und Neuem, in: MuG 7 (1957), 430f.
  83. Karl-Heinz Friebel: Gotha auf neuen Wegen, in: MuG 6 (1956), 270.
  84. Werner Wolf: Leipzig. Musiktage 1956, in: MuG 7 (1957), 49–51, hier 50.
  85. Wolfram Schwinger: Konzerte mit Altem und Neuem, in: MuG 7 (1957), 430f.
  86. Horst Seeger: Rudolf Wagner-Régenys „Genesis“, in: MuG 7 (1957), 259–261.
  87. Karl Schönewolf: Erbe und Gegenwart, in: MuG 9 (1959), 239–241.
  88. Siegfried Köhler: Probleme unseres Kantatenschaffens, in: MuG 10 (1960), 131–136.
  89. P. C.: „Till“ und „Provenzalisches Liebeslied“ von Gerhard Wohlgemuth, in: MuG 6 (1956), 462.
  90. Ebd.

Autor:innen

1956

Zitierempfehlung

Lars Klingberg, Artikel „1956“, in: Musikgeschichte Online, hg. von Lars Klingberg, Nina Noeske und Matthias Tischer, 2018ff. falseStand vom 27.03.2023, online verfügbar unter https://mugo.hfm-weimar.de/de/years/1956, zuletzt abgerufen am 30.12.2024.